pferdetrends-Blog

Vor einer Weile hat eine Freundin von mir ihrem Pferd „Kussl“ geben beigebracht und wir stellten fest, dass das doch mit den Vierbeinern hervorragend klappt, besser als mit jedem Mann. Deshalb kommt hier der überhaupt nicht ernstgemeinte Beziehungsratgeber für Reiterinnen!

Beziehungsratgeber in Hülle und Fülle sind in Buchhandlungen in der Selbsthilfe Abteilung zu finden, aber wofür extra in die Stadt gehen, wenn man sich ohnehin schon selbst helfen kann? Und, Mädels, diese ganzen Erziehungsmaßnahmen für unsere Pferde lassen sich doch sicherlich auch auf die Herren der Schöpfung übertragen!  Zum Anfang ist ein dominantes Auftreten und eine aufrechte Haltung das A und O wenn man mit der Erziehung beginnen will. Tricks beibringen ist immer eine nette Abwechslung zum Alltag und wie auch bei Pferden muss beim Mann die korrekte Ausführung eines kleinen Kunststücks belohnt werden. In der Praxis würde das dann folgendermaßen aussehen: Dem Mann wird schrittweise beigebracht wie man den Müll runterträgt. Das heißt zuerst muss er an das Tragen des ungewohnten Gegenstandes herangeführt werden und nach wenigen Tagen des überschwänglichen Lobs und der Leckerliegabe bringt er auf ein individuelles Kommando den Müll nach unten. Mit dem „Kussl“ geben verhält es sich ähnlich. Beim Pferd ist es natürlich etwas schwieriger aber auf ein bestimmtes Kommando wird dem Pferd beigebracht seinen Menschen zu küssen. So, und bei euren Männern? Die wissen ja eigentlich schon was sie zu tun haben aber das Kommando durchzusetzen funktioniert bei ihnen eventuell schneller da sie höchstwahrscheinlich einfach resignieren. Mehrfache Aufforderung und Anwendung des „Mama Tons“ den wir ja dank Pferd perfektioniert haben, brechen selbst die stärksten Männer.

Aber „brechen“ wollen wir natürlich niemanden, deshalb ist es an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass es sich bei Pferd und Mann natürlich um unsere Partner handelt. Da dies jetzt gesagt ist, kommen wir als nächstes dazu wie man wohl am besten mit Fehlverhalten umgeht. Die folgenden Tipps sind aber wahrscheinlich bei all unseren Mitmenschen anwendbar, aber wir bleiben jetzt mal beim Beispiel eurer Freunde/Männer: Wie auch beim Pferd wird Fehlverhalten bzw. kleine Unarten nicht sofort vehement bestraft, sondern es werden erst Verwarnungen ausgesprochen. Die Anzahl derer kommen natürlich auf eure aktuelle Laune an denn man hat eben nicht jeden Tag eine absolute Engelsgeduld. Wenn auch nach mehrmaligem Verwarnen keine Besserung zu sehen ist, oder das Fehlverhalten gar noch äußerst provokant wiederholt wird, muss natürlich eine Bestrafung folgen. Wenn die Bestrafung als Konsequenz des Fehlverhaltens einmal verinnerlicht ist, dann wird es in Zukunft nicht mehr schwer fallen auch ohne sie auszukommen. Ihr kennt das doch, Zuckerbrot und Peitsche, also positive und auch negative Verstärkung. Da hat jeder von uns eigene Methoden, aber eine Peitsche in der Küchenecke kann wahre Wunder bewirken wenn es um den Abwasch geht, denn wie auch das Pferd scheuen die meisten Männer im ersten Moment das Wasser.

Auch die artgerechte Haltung sollte an dieser Stelle noch Erwähnung finden denn das gewohnte Umfeld bietet dem Pferd und auch dem Mann quasi eine Insel des Vertrauens, einen Zufluchtsort. Zum Glück sind die meisten Pferde und auch die meisten Männer nicht so wahnsinnig anspruchsvoll, was sie oftmals zu idealen „Haustierchen“ macht. Ob nun eine Decke lila oder blau ist ist einem Pferd Schnuppe und auch dem Mann fällt ein neues Sofa anfangs nicht auf. So lange es Essen, eine Schlafmöglichkeit und einen Fernseher gibt nimmt es der Mann mit seinem täglichen Auslauf auch nicht ganz so genau.

Ich hoffe ihr nehmt euch diese Tipps nicht wirklich zu Herzen und wenn ihr das habt seid ihr jetzt womöglich single, aber dann bleibt euch ja immer noch euer Vierbeiner für gemütliche Stündchen zu zweit ;)

Eure Svenja