Den ersten Kontakt mit Equisense hatte das pferdetrends Team bereits auf der Spoga im Herbst 2016 in Köln. Equisense ist es gelungen, eine Nominierung in der Kategorie „Innovation“ zu erhalten. Die Jury stellte damals schon fest, dass das junge Unternehmen mit dem Produkt einen Trend wahrnimmt und nutzt, der in anderen Sportarten im Hobby- sowie im Profibereich eine fest etablierte Größe darstellt.

Idriss Boumaza, der uns damals vor der Kamera in kurzen Sätzen die Funktionen des Sensors und das Equipment erläuterte, konnte den 1. Preis in der Kategorie „Innovation“ entgegennehmen.

Schon zu dieser Zeit war ich von der Idee angefixt, das Training meines Pferdes „Einfach nur PW“ (im weiteren PW genannt) durchdachter zu gestalten und den Sensor mit einzubeziehen. Im Sommer 2018 entstand eine Kooperation zwischen Equisense und pferdetrends, so dass ich freudestrahlend in die Testphase ging.

Ich möchte kurz etwas zum Pferd/ Reiter Gespann schreiben:
PW ist ein reines Springpferd und ich eine ehemalige Dressurreiterin, die sich aber der Eignung des Pferdes angepasst hat und es dementsprechend fördert und fordert. Da ich durch den Dressurbackground sehr großen Wert auf die dressurmäßige Arbeit lege, ist PW ein sehr korrekt gerittenes und durchlässiges Pferd. Da ich aber größtenteils alleine trainiere (mit Ausnahme des Springens), schleichen sich unwillkürlich kleine Fehler ein. Besonders in diesem Fall ist eine Überprüfung und Kontrolle durch den Equisense Motion besonders hilfreich.

 

Aber was ist und kann der Equisense Motion überhaupt?

Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um einen Sensor, der an dem Sattelgurt angebracht wird und dabei das Training aufzeichnet und analysiert. Über Bluetooth wird der Sensor mit der kostenfreien Equisense App verbunden und schon können die Ergebnisse des Trainings verfolgt werden.

HandyinderHand

Die Funktionen bieten sowohl für den Dressur- wie auch für den Springreiter hilfreiche Analysemöglichkeiten des Trainings.

In der App werden die aufgezeichneten Ritte angezeigt und ausgewertet. Dort werden auch viele Übungen für ein abwechslungsreiches Training vorgeschlagen. Für jede Übung wird detailliert der Aufbau erläutert, das Ziel beschrieben und wichtige Hinweise gegeben. Teilweise sind sogar Videos eingestellt, um zusätzlich die praktische Umsetzung vorzustellen.

 

Die Inbetriebnahme...

Der Equisense Motion wird in einem kleinen, schick aufgemachten Karton geliefert, in dem sich der Sensor und das benötigte Zubehör für die Inbetriebnahme befinden. Die Halterung für den Sattelgurt inkl. Erweiterung für einen Stollengurt, wird in einer seperaten, sehr schön aufgemachten Verpackung mitgeliefert.
Die Produktpalette wird ständig erweitert, sodass in Zusammenarbeit mit der Firma Kentucky bereits Ledergurte mit integrierter Sensorhalterung im Shop zu finden sind.
Die externe Sensorhalterung aus Leder ermöglicht es, jeden beliebigen Gurt zu verwenden. In meinem Fall habe ich einen normalen Langgurt aus Leder, den "Stübben Equi-Soft Gurt" und einen Stollengurt mit Lammfellschoner genutzt.

3Gurte

Die Inbetriebnahme des Motion Sensors ist wirklich kinderleicht.

Ich hatte zunächst die Befürchtung, dass erst eine Software auf den Computer installiert werden müsste, der Sensor so aktiviert und im Anschluss mit der App synchronisiert würde. Meine Sorge war allerdings völlig unbegründet. Der Sensor muss lediglich aufgeladen werden und im Anschluss über die App mit einem erstellten Konto verbunden werden.
Auch Sensor-Updates sind einfach über die App zu installieren. Aktualisierungen der App selber werden geräteabhängig über den App Store oder den Play Store durchgeführt.
Auf alle wichtigen Fragen zur Installierung und Nutzung wird auch ausführlich auf der Equisense Homepage eingegangen. 

Lieferumfang

 

Nutzung ohne Grenzen!?

Beim Reiten habe ich immer wieder experimentiert, welche Art der Analyse zweckmäßig ist. Je nachdem was ich speziell überprüfen wollte, habe ich den Motion Sensor bereits beim Aufwärmen im Schritt, zum Beginn der Lösungsphase oder auch erst in der reinen Arbeitsphase aktiviert.
Der Sensor erkennt beim Springen die Anzahl der Sprünge und allgemein die Übergänge zwischen den Grundgangarten und wie lange in der jeweiligen Gangart geritten wird. Durch die Genauigkeit des Sensors, misst er penibel wie lange auf der linken und rechten Hand gearbeitet wird. Auch hier wird das Ergebnis genau in den einzelnen Gangarten angezeigt.
Bei der Messung kann man auf eine hundertprozentige Genauigkeit verlassen, sogar, wenn zwischen dem Übergang lediglich ein Galoppsprung und ein Trabtritt liegt.

ScreenshotApp

Die „Analyse des Springparcours“ fand ich persönlich wirklich sehr beeindruckend. Eine Hindernisfolge oder aber auch ein ganzer Parcours wird erkannt und detailliert ausgewertet. So wird angezeigt ob der Takt zwischen den Sprüngen gleichbleibend ist, ansteigt oder sich verlangsamt.

Hier muss ich erwähnen, dass es mein eigener Anspruch ist und auch der eines jeden Reiters sein sollte, so viel Gespür zu besitzen, um zu merken ob das Pferd vor dem Sprung schneller wird (weil es möglicherweise etwas übereifrig ist) oder langsamer wird (hier beispielhaft vor einem unbekannten Sprung zögert und nicht sofort am Schenkel reagiert).
Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass eine Distanz etwas weiter oder enger gestellt wird und so eine Entscheidung des Reiters über ein Zulegen oder Abfangen des Tempos notwendig ist. Wenn ich nun in einer weit stehenden Distanz das Gefühl habe, mein Pferd energisch vorwärts geritten zu haben, der Absprungpunkt trotzdem etwas zu weit weg vom Hindernis war und in der App der Takt als nur „leicht ansteigend“ angezeigt wird, schule ich so meine Wahrnehmung auf dem Pferd und verbessere in Zukunft meine Einwirkung. Für mich ist in diesem Fall eine Auswertung der Aufzeichnung in der App in Verbindung mit einer Videoanalyse besonders hilfreich. 

SpringenDetail

In der „Analyse des Springparcours“ wird jeder einzelne Sprung gezählt und die Flugphase mittels Zeitangabe bewertet. Es werden die Galoppsprünge zwischen den Hindernissen gezählt und wie bereits erwähnt eine Beurteilung des Taktes durchgeführt.

Analyse

 

Fazit!

Ich versuche, das Training meines Pferdes so effizient wie möglich zu gestalten. Durch Equisense bin ich diesem Ziel wieder ein ganzes Stück nähergekommen. Wie sagte mir meine damalige Dressurtrainerin: „Es geht immer besser!“ Und mit dieser Aussage hat sie Recht. Stetig versuche ich, mich mit meinem Pferd zu verbessern. Dank des Equisense Motion Sensors kann ich meinem subjektiven Gefühl nun auch eine objektive Kontrolle folgen lassen und selbst den kleinsten Fortschritt erkennen. Ich bin ein großer Befürworter der Stangenarbeit und des Trainings mit Gymnastikübungen. Durch die zahlreichen Trainingsvorschläge in der Equisense App kann ich mein Pferd nach und nach abwechslungsreich und zielgerichtet arbeiten.

SpinneScreenshot

Ich reite viel im Gelände und benutze auch dort gerne den Motion Sensor. Es wäre toll, die Möglichkeit zu haben, die gerittene Strecke aufzuzeichnen. Dies wäre z.B. sehr hilfreich, um an der Galoppade mittels Intervalltraining zu arbeiten. Aber wie ich auf Facebook gelesen habe, sind die Entwickler an dieser Thematik schon dran! Wenn dazu dann noch die Geschwindigkeit aufgezeichnet werden würde, wäre ich wunschlos glücklich und zufrieden mit dem Sensor.

Habt ihr euch die kostenlose App auch schon heruntergeladen und trainiert fleissig mit den über 200 Übungen? Oder seid ihr sogar schon glücklicher Besitzer eines Equisense Motion Sensors?

Falls noch nicht... hier gehts zum Shop!

Eure Janna

 
P.S.: Equisense stellt den Motion Sensor auch auf der Equitana vor. Ihr könnt euch in Halle 5 Stand E30 darüber informieren und den Sensor dort auch kaufen.