Schlechte Phasen in der Turniersaison oder Trainingstiefs gehören leider zum Reiterleben dazu. Da bleibt nur eine ausführliche Analyse zu betreiben und weiter zu machen. Oder?

Leider gibt es in solchen Phasen auf der anderen Seite aber auch eine andere Mentalität, nämlich erstmal einen Schuldigen für diese Tiefs zu suchen. Denn der Fehler liegt ja niemals bei einem selbst. Scheuklappen aufgesetzt und den Schuldigen suchen. Dass man selbst einen schlechten Tag hatte? Niemals. Dass man das Training hat schleifen lassen und dafür die Quittung bekommt? Neeein. Oder dass man den Kopf nicht frei hat und trotzdem geritten ist? Kann nicht sein.

Auf den ersten schlechteren Turnieren sind erstmal grundsätzlich die Richter schuld. Sätze, die ich so richtig gerne höre? „Der Richter XY hasst mich einfach.“ – Ja ne, ist klar. Man trabt in die Bahn und Richter XY erkennt schon an der Nase, dass er nachdem er hunderte Reiter seit dem letzten Turnier beurteilt hat, dass er genau diesen Reiter jetzt erstmal aus Prinzip runterrichten wird.

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Bei jedem weiteren Rückschritt werden zunächst Sattler und Physiotherapeuten kontaktiert, die natürlich immer gerne kommen, das Problem oft aber auch nicht lösen können.

Dann muss wohl ein Trainerwechsel her. Denn bei dem Trainer, bei dem es jahrelang gut lief, geht es ja gerade mal einen Schritt zurück. Der neue Trainer hat den Reitsport halt neu erfunden...

Nach jedem Hoch kommt auch mal wieder ein Tief. Und danach wieder ein Hoch. Das ist doch ganz normal, wir arbeiten mit Lebewesen zusammen und haben auch selbst mal schlechtere Zeiten. Rückschritte sind leider selbstverständlich und da gibt es nur eine richtige Vorgehensweise: Erkennen, Annehmen, Analysieren und darau lernen und Konsequenzen ziehen. Und vor allem eins: Aufzuhören für alles einen Sündenbock zu suchen. Natürlich gibt es immer mal wieder Situationen, bei denen etwas anderes schief lief, wofür man selbst nichts konnte. Die sich auch nicht mit Zeit und Training von alleine lösen. Aber prinzipiell packt man sich doch immer erstmal selbst an die eigene Nase, oder? 

Viele Grüße und bis bald, ich gehe jetzt weiter trainieren...

Eure Theresa