Ich habe es getan! Ich bin mit der gesamten Familie und damit auch zusammen mit der zweiten Bezugsperson von Monty, meiner Mutter, in den Urlaub geflogen. Eine Woche Mallorca stand auf dem Plan und es fiel mir verdammt schwer in das Flugzeug zu steigen. 

Unser Monty ist ein wahres Sensibelchen. Reagiert auf Wetterumschwünge, hat Magenprobleme und nimmt auch sonst jede unschöne Verletzung mit, bislang toi toi toi nie etwas schwerwiegendes, aber irgendwas ist immer. Da fiel die Entscheidung gemeinsam mit der Familie in die Sonne Spaniens zu fliegen wahrlich schwer, aber es geht! Gute Planung ist alles. 

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Im Vorfeld haben wir viel organisieren müssen, Dinge über die man sich keine Gedanken machen möchte. Ein Testament mit 25 Jahren? Da gibt es durchaus schönere Sachen, über die ich mir in meinem Alter den Kopf zerbrechen möchte. Aber was ist mit Monty, wenn uns im Urlaub etwas passiert? Was ist wenn Monty etwas passiert und wir nicht erreichbar sind? Fragen, die man sich nicht stellen möchte, aber es muss. Und aber vor Allem, wer kümmert sich in unserer Abwesenheit um Monty? Gibt ihm sein Futter, sein Zusatzfutter, schaut in die Hufe?


Jemanden zu finden, der sich um Monty Alltag kümmert, war relativ leicht.
Eine Einstellerin mit deren Wallach Monty seine „Jungszeit“ nach der Weide auf dem Paddock verbringt, hat sich um Monty Alltag gekümmert. Hufe auskratzen, inhalieren, überputzen, Füttern und hin und wieder etwas Bewegung im Alltag. Eine gute Freundin und die Einzige die neben mir mein Pferd noch mitreiten darf, hat trotz Kind und Baby sich hin und wieder in den Sattel geschwungen und für etwas andere Bewegung gesorgt.

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Aber was ist, wenn Monty etwas passiert und wir nicht erreichbar sind?
Gerade über den Fall haben wir uns im Vorfeld viele Gedanken gemacht. Es gab nur eine Lösung: Eine Vollmacht! Die Wahl der richtigen Person fiel uns dann auch relativ leicht. Besagte mitreitende Freundin ist gleichzeitig Tierärztin, kennt mein Pferd wie wir seit dem Kauf und kann und wird grundsätzlich für unser Pferd die richtige Entscheidung treffen. Wir haben einen Vertrag aufgesetzt, in dem alle wichtigen Punkte geregelt sind. Und im Zweifel hat sie als Tierärztin sowieso mehr Ahnung als wir selber. 


Die schlimmste aller Fragen war jedoch: „Was ist, wenn uns etwas passiert?“ Wenn wir also nicht mehr nach Hause kommen würden. Das meine Oma mein Pferd erbt war keine Option. Nicht nur, dass sie keine Ahnung von Pferden hat, sie wäre ihm auch gar nicht gewachsen. In unserem „Testament“, und hier haben wir eigens eines in Bezug auf unser Pferd aufgesetzt, haben wir geregelt, an wen er überschrieben wird, wie die laufenden Kosten getragen werden und wo er bis an sein Lebensende untergebracht sein wird, denn aus seinem Zuhause kriegt ihn keiner mehr raus. Merkwürdiges Gefühl mit 25 Jahren ein Testament aufzusetzen.


Trotz aller unguten Gefühle im Vorfeld, konnten wir einen wunderschönen, erholsamen Urlaub verleben. Zugegben, in den Momenten in denen ich Zeit hatte, am Strand lag und wirklich abschalten wollte, habe ich viel an Monty gedacht und ihn ziemlich vermisst. Wie es wohl wäre, hier mit ihm am Stand zu reiten? Der Gedanke verflog aber auch relativ schnell wieder, es war definitiv zu warm zum Reiten.

Eine Woche ohne Pferd kann schon ganz schön hart sein. Aber ich glaube, Monty hat uns eher wenig vermisst. Er war bestens versorgt und hat seine kleine Sommerpause gut vertragen. Also viele Gedanken im Vorfeld für nichts.

 

Und so sieht ja wohl wirklich ein glückliches und zufriedenes Pferd aus: 

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Fakt ist: Auch als Pferdebesitzer ist ein Urlaub gar kein Problem. Gutes Management ist alles! Die Bilder von Monty stammen natürlich aus der Zeit unseres Urlaubes. Hin und wieder ein kleines Lebenszeichen versüßte die Zeit ohne die tägliche Dosis Pferd ungemein.

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