Nach der Entscheidung zum passenden Hengst für die Stute folgt eine noch viel spannendere Zeit: Die hoffentlich erfolgreiche Besamung und die viel zu lange Wartezeit bis zur Geburt des Fohlens. Was muss beachtet werden und welche wichtigen Meilensteine gibt es während einer Trächtigkeit?

Die neue Zuchtserie habe ich mit meinem letzten Beitrag zur Hengstauswahl eröffnet. Ihr habt den Beitrag noch nicht gelesen oder seid gerade neu auf die Serie gestoßen? Hier kommt Ihr direkt zum ersten Beitrag: Der richtige Hengst für meine Stute

Mit der Hengstauswahl ist der erste Schritt zwar getan, man steht aber auch vor einer Zeit der Ungewissheit. Zunächst wird die Stute, die ein Fohlen bekommen soll, auf Keime oder Infektionen der Gebärmutter mittels einer Tupferprobe untersucht. Diese Probe wird vom Tierarzt genommen und im Labor untersucht. Keime oder Infektionen können eine Trächtigkeit verhindern oder zum Verfohlen führen. Sollte sich bei der Tupferprobe ein positiver Befund herausstellen, wird die Stute dementsprechend mit Medikamenten behandelt und nach der Behandlung erneut getupfert. Die Besamung verschiebt sich gezwungenermaßen also um einige Zeit.

Bei einer negativen Tupferprobe steht der Besamung eigentlich nichts mehr im Wege... Eigentlich, denn nun muss auf die nächste Rosse der Stute gewartet werden. In regelmäßigen Abständen untersucht der Tierarzt die Stute mit dem Ultraschallgerät und überprüft die Follikelgröße. So kann der Samen des Hengstes rechtzeitig für den Eisprung bestellt oder die Stute zu dem Hengst gebracht werden. Die Stute kann also nun besamt werden, die erste Trächtigkeitskontrolle via Ultraschall kann nach 14 - 20 Tagen erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt hat man im Falle eines Fehlversuchs die Möglichkeit, die nächste Rosse direkt als zweiten Versuch zu nehmen. Der Zyklus einer Stute liegt bei ungefähr 21 Tagen.

Nach einer erfolgreichen Besamung und somit Befruchtung der Eizelle kann man nach den 20 Tagen schon das erste Foto vom Nachwuch machen:

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 Am circa 40. Tag der Trächtigkeit sollte noch einmal ein Ultraschallbild gemacht werden, um die Einnistung der Frucht zu überprüfen.

In der Zeit der Trächtigkeit wird die Stute zusätzlich zwei bis drei Mal geimpft, um einem Herpes-Abort vorzubeugen. Die werdende Mutter kann in den ersten Trächtigkeitsmonaten noch normal bewegt und geritten werden. Es bleibt auf das Gemüt der Stute zu hören, wie lange eine normale Bewegung für sie mit wachsendem Bauch angenehm ist. In der fortgeschrittenen Trächtigkeit sollte die Anstrengung verringert, der Auslauf aber nicht eingestellt werden. Eine ruhige Herde, im Idealfall mit anderen tragenden Stute, ist ein guter Platz für die letzten Monate mit dem Fohlen im Bauch. Andere tragende Stuten werden im Verlaufe der Trächtigkeit ja ebenfalls ruhiger und gleichzeitig können die werdenden Mütter der zukünftigen Spielgefährten so schon vorab zu einer Herde werden.

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 Um die Stute vor allem in den späteren Trächtigkeitsmonaten zu unetrstützen, können Mineralien oder andere Futterergänzungen zugefüttert werden. Es gibt Futter, das zum Beispiel die Michproduktion unterstützen soll. Ab dem achten Monat sollte zudem die Futtermenge dem langsam lebenstüchtigen Fohlen im Bauch der Mutter angepasst werden.

Und dann gilt es noch laaaange zu warten. Viel zu lange, meint das Züchterherz. Doch wenn dann ein tolles Fohlen nach 315 - 340 Tagen aus der Anpaarung auf die Welt kommt und keine Komplikationen aufgetreten sind, dann schlägt das Züchterherz noch viel höher!

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 Die Vorbereitung und Anzeichen der Geburt sind so komplex, dass sie einen eigenen Beitrag verdienen. Darum und um die eigentliche Ankunft auf der Welt wird es also im nächsten Teil der Serie gehen. Danach werde ich Euch dann unser erstes pferdetrends-Fohlen genauer vorstellen.

Habt Ihr Ideen, Wünsche oder Anregungen zu unserer Zucht-Serie?

Dann schreibt diese unbedingt in die Kommentare!

Bis Bald

Eure Theresa