Der Motor eines jeden Pferdes ist die Hinterhand. Hieraus kommt sowohl beim Springen als auch in der Dressur die Kraft, sowohl die Trag- und Sprungkraft als auch die Kraft, die den Schwung nach vorne bringen muss. Um diese Bewegungsaktivität zu erhalten, haben sich schon seit Jahrhunderten einige Übungen bewährt.


1. Berg auf-berg ab
Jeder, der selbst schonmal einen Berg hochgestiegen ist, weiß, wie anstrengend das ist. Auch Pferde müssen ihr Gewicht bei Steigungen vermehrt auf die Hinterhand setzen und sich und das Reitergewicht hochdrücken. Die meisten Pferde beschleunigen bei einer Steigung und möchten von sich aus lieber hochtraben oder –galoppieren. Dadurch haben sie mehr Schwung. Doch nicht nur für die Hinterhand, sondern auch für die Qualität des Schritts ist es sinnvoll, da zu bremsen und im Schritt zu bleiben. Hier ist es ähnlich wie beim Pilates, Kraftübungen sind langsam ausgeführt einfach effektiver.

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2. Übergänge
Wenn man keine Berge oder vielleicht auch keine Stangen zur Verfügung hat, kann man trotzdem schon viel für die Hinterhand tun. Übergänge sind eine super Übung, a llerdings muss man hier, wie eigentlich immer, auf eine saubere Ausführung achten. Das Pferd soll schließlich Last aufnehmen und sich dann nach vorne abdrücken. Nicht nur Übergänge zwischen den Gangarten sind hier zu empfehlen, einfach auch mal die Tritte oder Galoppsprünge verkürzen und wieder verlängern, immer nur für ein paar Meter, ist prima für die Muckis.

 

3. Stangenarbeit
Eine schöne Abwechslung zum täglichen Training in der Bahn sind Trabstangen. Hier gibt es zahlreiche Tipps bei Ingrid Klimke, wie man die Stangen variieren kann. Grundsätzlich sind Stangen oder Cavalettis aber auch in der „Standard-Variante“ schon hilfreich. Auch hier gilt, nicht mit zu viel Schwung, damit das Pferd bewusst und kraftvoll abfußen muss und sich nicht über etwas mehr Tempo durch die Übung mogelt. Kleine Sprünge, vor allem In-and-Outs sind auch immer gut für die Hinterhand und für die Seele von Pferd und Reiter.

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4. Seitengänge
Eine meiner Lieblingsübungen aktuell ist Zirkel vergrößern durch Schenkelweichen. Dadurch, dass das innere Hinterbein nach außen kreuzt, wird die innere Hinterhandmuskulatur gedehnt und gleichzeitig durch stärkeres Abfußen gekräftigt. Fine tut das in ihrer gesamten Längsbiegung sehr gut.

 

5. Rückwärtsrichten
Klingt vielleicht zunächst komisch, aber korrekt gerittenes Rückwärtsrichten ist wahnsinnig gut für eine starke Hinterhand. Sofern das Pferd nicht unten wegtaucht und möglichst schnell rückwärts rennt, muss es vermehrt Last aufnehmen. Auch hier gilt: Langsam und präzise. Steigern kann man die Übung, indem man „schaukelt“, also immer ein paar Tritte zurück, wieder vor und wieder zurück. Oder aus dem Rückwärtsrichten antrabt. Oder, falls möglich, ein Stück Steigung bergauf rückwärts reiten.

Habt ihr noch weitere Tipps für die Hinterhand? Erzählt mir davon in den Kommentaren!