Gerade zur kalten Jahreszeit ist das Aufwärmen der Muskeln wichtig. In jeder Sportart ist es quasi Routine sich zu dehnen bevor er mit dem eigentlichen Sport beginnt – nur im Reitsport scheinbar nicht. Gerade dann, wenn der Job einseitige Belastungen mit sich bringt, sind Verspannungen vorprogrammiert – diese sollte man vor dem Reiten lösen, wenn man im Sattel entspannen möchte.

Wenn man sich bereits verspannt in den Sattel schwingt, verspannt sich das Pferd bald ebenso – da es einem Spiegelbild gleicht. Heißt soviel wie: Wenn ich locker bin, ist auch mein Pferd locker oder eben andersrum. Wenn das Pferd dann selbst verspannt ist, nicht nachgibt und loslässt, ist der Reiter nach einer Stunde mühsamen Reitens meist noch verspannter und genervter als vorher. Um diesen Problemen vorzubeugen, sollte man sich mit gymnastischen Aufwärmübungen auf das Reiten vorbereiten – das Pferd benötigt ja schließlich auch eine Aufwärmphase bevor es richtig gearbeitet wird. Dabei kann ich die beide Aufwärmphasen miteinander verbinden und einige Übungen im Sattel ausführen, während mein Pferd Schritt geht.

Übung 1: Hierbei wird der Kopf entweder erst zur linken oder zur rechten Seite geneigt, damit sich die Halsmuskulatur dehnt. Zur Unterstützung kann man den Arm der Gegenseite nach unten drücken.
Ziel: Erwärmung der Halsmuskulatur

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Übung 2: Kreise die Schultern dabei nach hinten und lasse die Arme locker hängen. Das Gleiche machst du danach indem Du die Schultern nach vorne kreisen lässt.
Ziel: Mobilisation der Schulter und des Schultergürtels, Erwärmung der Rücken- und Schultermuskulatur

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Übung 3: Ähnlich wie beim Schulterkreisen, nur das dabei noch die Arme mit hinzugenommen werden.
Ziel: Mobilisation des Schultergelenks, Erwärmung der Rücken-, Brust-, Schulter- und Armmuskulatur

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Übung 4: Arme zur Seite ausstrecken und sich im Rumpf abwechselnd nach rechts und links drehen, wobei der Kopf (Blick) immer der äußeren Hand folgt. Halte das Becken stabil, sodass die Rotation aus dem Bereich der Lendenwirbelsäule erfolgt.
Ziel: Mobilisation der Lendenwirbelsäule durch Rotationsbewegungen, Vorbereitung der Bandscheiben und gelenkssichernden Strukturen

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Aber auch vor man in den Sattel steigt, kann man sich mit diesen Übungen auch vom Boden aus auf die bevorstehende Beanspruchung vorbereiten und den Kreislauf aktivieren, damit man bei kalten Wind nicht direkt anfängt zu frieren.

Übung 1: Um die vordere Bein- und Rumpfmuskulatur eignet sicher der Ausfallschritt nach vorne, wobei man darauf achten sollte, dass man die Hüfte gut vorschiebt, um die entsprechende Dehnung zu gewährleisten.

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 Übung 2: Ebenso eignet sich der seitliche Ausfallschritt für die innere Oberschenkelmuskulatur.

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 Übung 3: Greife nach deinem Sprunggelenk und zieh deine Ferse bis zu deinem Gesäß. Hierbei wird die Oberschenkelmuskulatur gedehnt.

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Gymnastik und Aufwärmübungen haben aber noch weitere positive Effekte: In erster Linie wird die allgemeine Leistungsfähigkeit des Reiters enorm erhöht, sodass eine körperliche Vorbereitung auf eine anstrengende Reitstunde durchaus angebracht ist.

Bis bald

eure Lena