Beim Thema Pferdegebiss, oder auch Trense genannt, kann der Reiter sich ziemlich austoben, da es unzählige Arten von Pferdegebissen gibt. Das Gebiss liegt in einer zahnfreien Lücke des Pferdemauls und wird an den Backenstücken des Zaumzeugs befestigt. Hierbei sollte man darauf achten, dass das Gebiss weder zu stramm noch zu locker sitzt.

Das optimale Gebiss sollte einen halben Zentimeter länger sein, als das Pferdemaul breit ist – gemessen wird hierbei vom Trensenring zum anderen Trensenring. Ein zu langes Gebiss kann im Maul verrutschen, wobei ein zu kurzes Gebiss die Haut einquetschen kann. Idealerweise bilden sich zwei Hautfalten am Mundwinkel, wenn das Gebiss im Pferdemaul liegt. Die richtige Dicke des Gebisses ermittelt man, indem man zwei Finger übereinander in die Lade (Zahnlücke zwischen Schneide- und Backenzähne) im Pferdemaul schiebt, während es geschlossen ist. Passen die Finger problemlos rein, passt dort ohne Probleme ein Gebiss mit 18 mm Dicke rein. Wenn das Pferd ein eher niedriges Maul hat, kann man auch ein 16 mm oder 14 mm dickes Gebiss verwenden – dünner darf es laut LPO aber nicht sein; abgesehen von Ponys – hier schreibt die LPO eine Mindestdicke von 10 mm vor. Abgesehen von der Länge und Dicke des Gebisses, spielen auch der Ausbildungsstand von Pferd und Reiter, die Empfindlichkeit des Pferdemauls und die Einwirkung der Reiterhand eine große Rolle.

Die Wassertrense

Das wohl meist verbreitete Gebiss ist die Wassertrense, auch einfach gebrochenes Gebiss genannt. Es hat zwei gleichlange Gebissteile, welche durch ein Gelenk in der Mitte verbunden sind und vermehrt auf die Zunge des Pferdes einwirken. Zur Schonung der Maulwinkel können bei einer Wassertrense Gummiringe genommen werden, welche zwischen den Trensenringen und den Maulwinkeln gezogen werden.

Wassertrense2

Das doppelt gebrochene Gebiss

Das doppelt gebrochene Gebiss wirkt vermehrt auf die Laden des Pferdemauls, anstatt auf die Zunge ein. Es hat auch zwei gleichlange Gebissteile, welche allerdings durch ein drittes – kurzes – Gebissteil miteinander verbunden sind.

Das Olivenkopfgebiss

Das Olivenkopfgebiss gibt es als einfach gebrochene und als doppelt gebrochene Ausführung. Der Unterschied zur Wassertrense besteht darin, dass die Gebissringe „olivenförmig“ angebracht sind. Dies verhindert, dass die Mundwinkel des Pferdes eingeklemmt werden können oder, dass die Trense durch starke Zügeleinwirkung durch das Pferdemaul gezogen werden kann. Wegen der weichen Einwirkung wird dieses Gebiss auch häufig als Ausbildungsgebiss bei jungen Pferden eingesetzt.

Olivenkopf

Die Schenkeltrense

Die Schenkeltrense, auch Knebeltrense genannt, hat das gleiche Ziel und Wirkungsweise wie ein Olivenkopfgebiss. Aufgrund der relativ langen „Schenkel“ am Gebissring, ist es nicht möglich, das Gebiss durch das Pferdemaul zu ziehen. Bei manchen Knebeltrensen, sind die Knebel leicht nach außen gebogen, damit kein Druck auf den Backenzähnen erzeugt wird.

Dressurkandare

Eine Kandare besteht im Dressursport aus zwei Gebissen. Es wird ein Stangengebiss mit Hebelwirkung und eine sogenannte Unterlegtrense, meist eine Art Wassertrense, die insgesamt dünner ist als das Stangengebiss, verwendet. Man sollte darauf achten, ob man eine Kandare mit oder ohne Zungenfreiheit benutzt. Des Weiteren sollte man darauf achten, dass die Kinnkette der Kandare richtig sitzt. Sie sollte nicht zu locker, aber auch nicht zu stramm sein. Für empfindliche Pferde gibt es extra Unterlagen, damit nicht zu viel Druck auf das Kinn ausgeübt wird.

Kandare

Springkandare / Pelham

Ein Pelham ist ein ungebrochenes Stangengebiss, welches ohne Unterlegtrense und mit zwei Zügelpaaren, wie bei der Dressurkandare, verwendet wird.

Pelham

Bis dann,

eure Lena