Das Snaffle-Bit, auch Wassertrense genannt, ist das meistverwendete Gebiss im Reitsport, egal ob im Englisch- oder Westernsegment. Hierfür gibt es gute Gründe, denn kaum ein Gebissstück ist so vielseitig beschaffen und unterschiedlich in Form und Modellen. Das Prinzip und der Einsatzzweck des Snaffles hat sich seit seinem „Ursprung“ erhalten und es gibt nach wie vor kein besseres Gebiss für die Gymnastizierung und das Anreiten junger Pferde.

In der gewöhnlichen Form, nämlich der mittig einfach gebrochenen, stellt das Snaffle Bit ein Gebiss dar, an welches sich jedes Pferd schnell und einfach gewöhnen lässt und welches dem Reiter ermöglicht, zum einen kontrolliert auf sein Pferd einzuwirken, es aber auch in die Biegung und Stellung zu führen. Dass das Snaffle-Bit besonders für „grüne“ Pferde, also grundausgebildete Pferde gedacht ist und für diese Zwecke Tradition hat, zeigt sich auch darin, dass es eigene Snaffle-Bit Klassen auf entsprechenden Western-Turnieren gibt.

Die korrekte Handhabung

Genau wie das Shank-Bit (Gebiss mit Anzügen) wird das Snaffle Bit mit einem Kinnriemen geritten, welcher verhindert, dass sich das Gebiss durch das Maul zieht. Voraussetzung ist natürlich, dass der Kinnriemen richtig verschnallt ist! Sehr häufig sieht man viel zu lang geschnallte Kinnriemen, die nicht nur ein Pferd stören können, weil sie ihm gegen das Kinn schlagen, sondern die ihren Zweck überhaupt nicht erfüllen können, was natürlich auch für nicht-vorhandene Kinnriemen gilt. Ob der Kinnriemen kurz genug verschnallt ist, kann man leicht feststellen, indem man an einem Zügel seitwärts zieht – wenn z. B. links gezogen wird, stellt sich der linke Gebissring ab und zieht damit über den Kinnriemen den rechten Gebissring an, so dass dieser ein Durch-das-Maul-Ziehen des Gebisses verhindern kann.

Die Ausbildung eines Westernpferdes beginnt mit dem Snaffle. Hierbei wird das Pferd mit selbigem so weit gefördert, dass es in Selbsthaltung läuft, ohne dass Zug auf den Zügeln entsteht.

Snaffle Bit -Modelle

Beim Snaffle-Bit hat in den letzten Jahren eine ransante Entwicklung stattgefunden, sodass es heute eine große Anzahl von verschiedenen Modellen gibt. Das ursprüngliche Snaffle-Bit, zu deutsch „Wassertrense“, ist die einfach gebrochene Variante mit beweglichen Ringen an den Seiten.

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Die D-Ring Snaffle Bit-Modelle, zu deutsch „Olivenkopf-Gebiss“, sind zumeist ebenfalls einfach gebrochen und haben lediglich einen festen, eher ovalen Ring am Mundstück. Dadurch wird zum einen verhindert, dass die Mundwinkel des Pferdes eingeklemmt und verletzt werden und zum anderen ist ein Durchziehen des Gebisses durchs Maul so noch schwerer möglich.

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Bei diesen D-Ring Snaffles gibt es natürlich mehrere unterschiedliche Bauweisen. Wie bereits erwähnt gibt es selbige als einfach gebrochene Variante, als doppelt gebrochene und auch als Stange. Ein Kombinat aus beidem wäre das sog. „Billy Allen Snaffle Bit“. Dieses Gebiss hat eine Stange mit zwei gebrochenen Elementen, welche anatomisch geformt und unabhängig voneinander drehbar sind und damit besonders freundlich für das Pferdemaul. Diese werden von Pferden sehr gerne angenommen und ermöglichen eine noch feinere Hilfengebung.

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Das Snaffle-Bit hat also eine jahrtausendealte Historie und wird sicher auch noch lange zur Standardausrüstung gehören. In seinen vielen verschiedenen Formen bietet er für so ziemlich jedes Pferd eine passende Lösung. Auf der anderen Seite ermöglicht er es dem Reiter, ein Pferd weit zu fördern, bis dass es schließlich mit feiner Hand im Shank Bit geritten werden kann.

Eure Dany