Die Tage werden kürzer, das Wetter wird schlechter und es wird kalt. Ganz klar: Der Winter steht vor der Tür. Die meisten von uns verlegen ihre Reiteinheiten jetzt in die Halle und auch die Weidezeit der Pferde ist meistens eingeschränkt. Viele Reitställe schonen die Weiden im Winter und die Pferde kommen höchstens noch stundenweise aufs Paddock.

Wir Menschen merken die kurzen Tage oft an unserer Laune. Winterdepression wegen zu wenig Sonnenlicht. Auch bei unseren Pferden merken wir im Laufe des Winters oft ähnliche Symptome. Die Leistung nimmt ab und es scheint, dass unsere sonst so geliebten Vierbeiner einfach eine Lust mehr haben. Woher kommt so ein Hallenkoller überhaupt?

Pferde brauchen Licht, Luft und Bewegung, das weiß jeder Reiter. Vor allem das natürliche Tageslicht mit den jahreszeitlichen Schwankungen brauchen die Steppentiere als Zeitgeber für Wachen, Dösen und Fressen. Gerade in dunklen Ställen, wenn dieser natürliche Zeitgeber wegfällt, sind Pferde an künstliche Zeitgeber, wie feste Fütterungszeiten, gebunden und können depressiv werden. Aber auch bei Pferden in hellen Ställen kann es im Winter zum Hallenkoller kommen.

Der wichtige Bestandteil des natürlichen Lichts sind nämlich die UV-Strahlen, die jedoch durch Fenster abgehalten werden. UV-Strahlen sind unter anderem beteiligt am Knochen- und Muskelstoffwechsel (Bildung von Vitamin D in der Haut) und sorgen dafür, dass rote Blutkörperchen vermehrt gebildet werden. Außerdem erhöhen UV-Strahlen die Resistenz gegen Infektionskrankheiten und sind gut für ein starkes Immunsystem - körpereigene Abwehrstoffe werden gefördert, der Kreislauf stabilisiert. Der Leistungsabfall im Winter kann dadurch erklärt werden, dass durch die fehlenden UV-Strahlen zu wenig rote Blutkörperchen gebildet werden. Diese sind jedoch für den Sauerstofftransport zuständig, der wiederum für die Leistungsfähigkeit der Muskeln gebraucht wird.

Wie kommt mein Pferd im Winter jetzt an genügend UV-Licht? Wenn die Pferde im Winter nicht so viel auf die Weide oder aufs Paddock kommen, ist ein Solarium eine gute Alternative. Der Mangel an Sonnenlicht kann durch die speziellen Lampen beseitigt werden, sodass unsere Pferde widerstandsfähig, vital und gesund bleiben. Auch das psychische Wohlbefinden wird wieder gesteigert, sodass unsere Pferde wieder ausgeglichener sind, sich besser konzentrieren und wieder leistungsbereiter sind. Außerdem ist ein Solarium gut, um die Muskulatur vor der Arbeit zu lockern, was eine gründliche Aufwärmphase beim Reiten natürlich nicht ersetzt! Nach dem Reiten sorgt Besonnung für Entspannung der Muskeln und unterstützt dem Abbau von Milchsäure, die beim Reiten entsteht.

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Zur Gesunderhaltung raten Hersteller von Solarien drei „Besonnungen“ pro Woche. Wer die Möglichkeit hat, darf sein Pferd aber natürlich öfter, vor dem Reiten, nach dem Reiten oder einfach so für 20 Minuten unter das Solarium stellen. Und gerade im Winter ist es nach dem Reiten wirklich angenehm, sich mit dem Pferd zusammen besonnen zu lassen.

Ein weiterer Grund für einen Hallenkoller beim Pferd ist natürlich auch schlicht und ergreifend Langeweile. Statt wie im Sommer regelmäßige Abwechslung mit Springen, Ausreiten, Außenplatz, Halle oder Turnieren zu haben, geht es nun beinahe nur noch in die Halle. Putzen, eine Stunde reiten, wieder Stall. Auch bei uns war es früher so, dass unsere Pferde nach einer anstrengenden Saison im Winter Pause hatten und daher hauptsächlich locker dressurmäßig geritten wurden und die Springarbeit sehr runter geschraubt wurde. An kurzen Wochentagen ist es obendrein meist dunkel, wenn man zum Stall kommt, also bleibt nur die Halle. Nun gilt es trotzdem, Abwechslung in den Alltag einzubauen. Stangenarbeit, Springen, Dressurarbeit, Geschicklichkeitskurse oder auch einmal Bodenarbeit, die meisten Pferde werden euch dankbar über Abwechslung sein!

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Und, wie bekommt ihr eure Pferde gut durch den Winter?