Die Sauerstoffversorgung ist immer in Gefahr, wenn die Atemwege eines Pferdes erkrankt sind und bedeutet meistens Alarmstufe Rot.

Eine Reizung der Atemwege ist zunächst nicht weiter schlimm, so lange diese behandelt und nicht chronisch wird. Denn ein Pferd mit chronisch gereizten Atemwegen droht oft dämpfig zu werden. So eine Reizung kann vielerlei Ursachen haben, zum Beispiel Viren, Parasiten, Bakterien und Staub in Heu oder Stroh, welcher Pilzsporen enthält. Eine Bronchitis ergibt sich aus längeren Problemen mit den Atemwegen, diese kann schnell chronisch werden und somit wird ein Pferd dämpfig. Das heißt, wenn ein Pferd Schimmelsporen, die sich am Heu befinden einatmet, wandern diese in das Lungengewebe. Um eine Infektion zu bekämpfen produziert das Immunsystem des Pferdes Antikörper und weiße Blutkörperchen werden vom Blut in die Lungenbläschen transportiert. Bei diesem Vorgang wird Schleim produziert und die Infektion über die Atemwege aus dem Körper zu bringen. Durch den Schleim beginnen die Pferde das Husten. Hier ist es wichtig zu wissen, dass der Körper verschiedene Arten von Staub, also die mit Schimmelsporen und Luft mit „normalem“ Staub nicht unterscheidet und auf jeden Staub gleich reagiert. Bei chronischem Husten werden die Lungenbläschen auf Dauer geschädigt und führt zur Dämpfigkeit. Das heißt sie leiden unter chronischem Husten, Atemnot und unter allgemein sinkender Belastbarkeit.

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Vorweg muss erst einmal gesagt werden, dass ein Staub freier Stall nicht existiert. Dennoch sollten wir als Reiter und Pferdebesitzer darauf achten den Staub, den unser vierbeiniger Liebling einatmet, so gering wie möglich zu halten. Um dies zu erreichen, hier ein paar Tipps: Frische Luft ist, wie in vielen Fällen das A und O. Oftmals sind Ställe sehr stickig, die Luft staut sich, Schimmel hat sich schon gebildet und es fällt schwer zu atmen. Vermeidet solche Ställe!!! Frische Luft und viel Licht tut nämlich nicht nur uns Menschen gut. Frische Luft aber bitte niemals mit Zugluft verwechseln, denn auch diese gilt es zu vermeiden! Offenställe, Paddockboxen, oder Fensterboxen sorgen meistens für eine gesunde Luftzirkulation und ein gutes Stallklima. Auch die Einstreu sollte ein Kriterium bei der Stallwahl sein. Und das nicht erst, wenn Euer Pferd schon Probleme mit den Atemwegen hat. Gehäckseltes Stroh saugt beispielsweise besser die Feuchtigkeit auf als herkömmliches Stroh. Doch oft ist das Stroh nicht entstaubt (!!), was aber sehr wichtig ist, denn beim Häckseln von Stroh kommt vermehrt Staub auf und der landet dann später bei eurem Pferd in der Box und auf seinen Atemwegen. Als perfekte Alternative hat sich Leineinstreu (Hanf) erwiesen. Es ist sehr saugfähig, bildet eine gute Matte in der Box und ist dazu noch staubreduziert. Auch verschiedene Späne sind staubreduziert, beispielsweise das Einstreu von Tierwohl oder Vetripharm. Natürlich sollte die Box mindestens ein Mal täglich ausgemistet werden, da auch die Dämpfe des Urins nicht gut für die Atemwege sind. 

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Bei sehr empfindlichen Pferden, oder denen, die schon Stauballergien oder chronisch gereizte Atemwege haben, empfiehlt sich das Heu nass zu machen, bevor Ihr es füttert. Heulage eignet sich auch hervorragend als Heuersatz für Allergiker. Bei uns im Stall wird beispielsweise die Stallgasse vor dem Kehren angefeuchtet, sodass nicht so viel Staub aufgewirbelt wird. Beim Thema anfeuchten muss auch noch erwähnt werden, dass Reitböden immer feucht und nicht staubig sein sollten. Deswegen solltet ihr auch Ausritte über Felder, auf denen gerade erst geerntet wurde, vermeiden.

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Putzt euer Pferd mal im Freien, stellt es auf die Koppel und reitet draußen. Frische Luft wirkt nicht nur für die physische, sondern auch für die psychische Gesundheit wahre Wunder! 

  

Liebe Grüße,

Eure Svenja!