Schwarze Katzen, Freitag der 13. oder Leitern, wir alle kennen verschiedene Sachen, die laut Aberglauben Pech bringen. Genauso bringen Schornsteinfeger, vierblättrige Kleeblätter und Hufeisen Glück. Bei uns Reitern gibt es noch mehr Aberglauben. Wisst ihr, warum Pferde keine vier weißen Beine haben sollten? Oder dass man auf "Viel Glück" nie "Danke" sagen sollte? Um diese und andere Aberglauben geht es heute.

Schon seit vielen Jahren gibt es Sprüche und Merksätze, die bei vielen, vor allem älteren Pferdeleute immer noch aktuell sind. Kennt ihr den? "Wähl den Rappen, willst du Feuer, Falben gut, sind nie zu teuer, Schimmel oftmals träg geboren, Füchse haben’s hintern Ohren, Braune, leuchten sie auch wenig, sind verlässlich, drahtig, sehnig!" Ich habe ja im letzten Jahr schon einmal über das Phänomen Fuchsstute geschrieben. Auch in diesem Satz findet sich das wieder. Schon witzig. Noch etwas zur Fellfarbe: Pferde mit vier weißen Füßen bringen Unglück oder sind immer krank. Daher habe ich zu dem Thema auch gleich zwei Merksätze gefunden: "Ein weißer: Fuß kauf es, zwei weiße Füße brauch es, mit dreien ist es Hundefutter und mit vieren für die Schwiegermutter." In die gleiche Kerbe schlägt dieser: „Vier weiße Füße: gar nicht erst kaufen! Drei weiße Füße: Behalt’s nicht zu lange! Zwei weiße Füße: Schenk es einem Freund! Ein weißer Fuß: Behalt es ein Leben lang!“ 

the horse pixabayAuch ein Pferd umzubenennen soll Unglück bringen. Angeblich soll es zu Krankheiten, Unfällen oder Tod führen. Kauft man ein Pferd, soll man es nie "nackt" kaufen, mindestens ein Halfter sollte dabei sein, denn auch das soll Glück bringen.

 

Vor allem bei Turnierreitern wird immer viel Glück gebraucht. Hier hat wahrscheinlich jeder Reiter ganz individuelle Sachen, die für eine Schleife sorgen sollen. Glückssocken, Glücksunterwäsche oder die Glücksbluse, die man beim ersten Sieg anhatte und deswegen niemals ersetzen darf. Viele Reiter, gerade kleinere Kinder, haben oft an ihren Sätteln kleine Glückbringer befestigt, sei es eine Souldhorse-Marke oder ein kleines Stofftier. Auch bei meiner Schwester und mir ist damals immer ein Stofftier mit zu dem Turnieren gereist. Es war ein kleiner Kiwi, den ich aus Neuseeland mitgebracht bekommen habe, als Dankeschön, dass ich für diese Zeit mein Pflegepferd betreut habe, das wir später gekauft haben. Meine Mutter musste immer mit dem Kiwi in der Tasche am Rand stehen und wehe, wir haben den kleinen Vogel vergessen... Dann konnte es gar nicht klappen.

 

Ein ganz wichtiger Punkt sind auch die Turnierzöpfe. Hier scheiden sich die Geister etwas. Ich kenne es so, dass man niemals eine gerade Zahl haben darf. Bei unserem mittlerweile Rentner hatten wir immer eine ungerade Zahl, der hatte aber auch nur drei Schopfhaare und daher keinen Idiotenzopf. 

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Wusstet ihr, dass man sich nicht bedanken darf, wenn jemand "Viel Glück" wünscht? Das hat seinen Ursprung im Theater. "Glück bringt das „Toi-Toi-Toi“ vor den Aufführungen und das ist nichts anderes als eine Verballhornung des Fluchs „Teufel, Teufel, Teufel“. Richtige Antworten darauf sind „Hals- und Beinbruch“ (vom Jiddischen hasloche un’ broche – Glück und Segen) oder „Wird schon schief gehen“, aber absolut niemals „Danke“." Das wusste ich auch lange nicht und habe mich immer bedankt, das ist so ein Reflex. Ich werde mal testen, ob es am Wochenende mit "Wird schon schief gehen" besser klappt.


Alles Zufall? Ja, wahrscheinlich. Aber irgendeine Macke muss man ja haben, oder?

Seid ihr abergläubisch? Erzählt mir, was ihr für Glück alles macht!