Wie beurteilt man das Exterieur eines Pferdes? Wie soll die perfekte Bewegung aussehen? Das Thema Pferdebeurteilung hat mich in der letzten Zeit sehr beschäftigt und interessiert. Ich möchte Euch in diesem Beitrag einmal einige Kriterien nennen, auf die ein Profi beim Pferdekauf achtet und die man selbst als Privatmensch auch gut übernehmen kann.

Das Dressurpferd

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Auch im Viereck zählt der erste Eindruck: Ein Pferd mit einem korrekten Exterieur, so bezeichnet man den Körperbau eines Pferdes, wirkt mit dem Reiter direkt harmonischer. Zu einem korrekten Exterieur eines Dressurpferdes gehören möglichst lange Beine und große Hufe. Bei den drei Grundgangarten sollte auf folgende Dinge geachtet werden: Einen guten Schritt muss ein junges Pferd bereits mitbringen, denn der Schritt ist die einzige Gangart, die nicht durch Training zu verbessern ist. Er sollte nicht zu gebunden und kurz, sondern fleißig und geregelt sein. Im Trab sollte man vor allem auf ein aktives abfußen der Hinterhand achten, da die Aktion in der Vorhand deutlich herausgeritten und verbessert werden kann. Der Galopp sollte bergauf gesprungen sein, was ebenfalls durch das Exterieur beeinflusst werden kann.

Das Springpferd

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Zu einem optimalen Springpferd gehört nicht nur unbegrenztes Vermögen. Springpferde müssen sich idealerweise gut aufnehmen und vorreiten lassen, um enge oder weite Distanzen trotzdem optimal treffen zu können. Am Sprung selbst sollten sie eigene Übersicht mitbringen und vorsichtig sein. Ein Springreiter wünscht sich eine gute "Bascule", das ist die gebogene Körperhaltung des Pferdes über dem Sprung. Hier soll das Pferd den Rücken aufwölben, der Widerrist ist der höchste Punkt über dem Sprung und die Halspartie streckt sich vorwärts-abwärts. Natürlich ist im Springsport die Galoppade die wichtigste Grundgangart. Diese sollte gleichmäßig sein, vom Pferd selbst gehalten werden können, veränderbar in der Sprunglänge und dennoch nicht so groß angelegt sein, um vorgegebene Distanzen problemlos reiten zu können.

Das Vielseitigkeitspferd

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Ein Vielseitigkeitspferd ist nicht automatisch ein Pferd, dass die optimalen Voraussetzungen eines Dressur- und eines Springpferdes vereint. Um in einer Vielseitigkeitsprüfung in der Dressur zu punkten muss das Pferd kein überdurchschnittliches Gangbild haben. Hier überzeugen solide Leistungen und Lektionssicherheit in der jeweiligen Klasse. Im Springen sollte das Pferd die Vorsichtigkeit haben, nicht an die Stangen kommen zu wollen. Leider "verlernen" das einige Vielseitigkeitspferde schnell, da sie im Gelände merken, dass sie die Beine durch Hecken- oder Besensprünge hängen und streifen lassen können. So kommt es in den Springen vermehrt zu Fehlern. Für die Geländestrecke braucht das Pferd genügend Ausdauer, im Idealfall eine lange Galoppade und sollte auf keinen Fall ein zu schweres Gebäude haben. Im Busch zählt aber auch einfach der Mut des Pferdes und natürlich des Reiters.

Das sind nur einige von vielen Punkten, die ein Pferd für die jeweilige Disziplin mitbringen sollte. Natürlich spielt auch bei den Profis das Herz, eben die Überzeugung für das Pferd und seine Qualität, eine Rolle. Doch die genannten Punkte sind Idealvorstellungen, an denen man sich orientieren kann.

Hat Euch das Thema gefallen? Ich beschäftige mich im Moment vermehrt damit und schreibe gerne weitere Teile über das Thema Pferdebeurteilung/Zuchtziele etc. Schreibt das oder eure Wünsche doch einfach mal in die Kommentare!


Bis Bald

Eure Theresa