Auch im Reitsport wird alles nach und nach innovativer, effektiver und schöner. An allen Ecken wird abgeändert und neu erfunden, um Pferd und Reiter glücklich zu stimmen. Doch was ist uns bis heute in ziemlicher Reinform erhalten geblieben?

Beginnen wir mit der Trense: Diese werden zwar vom Erscheinungsbild immer außergewöhnlicher, sie werden durch Ziernähte und Strass geschmückt, sind besonders weich und dick gepolstert, verfolgen aber immer noch das gleiche Ziel. Auch damals wurde am Zügel gelenkt, der über ein Gebiss mit der Trense verbunden war. Heute ist man in dem Punkt etwas weiter, dass man von feiner Hilfengebung durch ein Zusammenspiel von allen Hilfen, so auch der Zügelhilfe, spricht. Es gibt durchaus neue auch Trensenformen, die ich schon zu den Innovationen zählen würde, die aber trotzdem den selben Sinn verfolgen, wie die "Standarttrense" auch.

DSC 1244

Damals wie heute werden Pferde zum Schutz der Beine und stützen der Sehnen und Bänder einbandagiert. Der eigentliche Zweck ist also geblieben, auch hier hat sich aber im Laufe der Zeit die ein oder andere Bandage zur Schönheit mit Strass oder ähnlichem entwickelt. Immer öfters wird der eigentliche Gedanke hinter dem Bandagieren allerdings auch zurückgestellt und es wird bandagiert, weil es einfach schön und edel aussieht.

Ähnliche Phänomene gab es in der Entwicklung der Hufglocke zu betrachten. Hier bekam die normale Hufglocke irgendwann einen Lammfellrand, damit sie nicht scheuert in der Fesselbeuge. Auch das Lammfell wird nun oft rein aus dem Beautygrund gekauft und verwendet. Auch bei den Hufglocken gibt es wieder zahlreiche neue Ausführungen mit Lack, Glitzer, Fell und und und... Doch das verfolgte Ziel ist hier deutlich gleich geblieben: Der Schutz vor Verletzungen im Ballen- und Kronrandbereich und vor dem Abtreten eines Eisens.

DSC 1243

Nun möchte ich mich noch einmal der Gerte widmen. Hier gibt es Exemplare, die sich kaum von ihren Vorgängern unterscheiden lassen. Die Gertenindustrie entwickelte sich jedoch durchaus positiv weiter im Punkt des Materials der Gerten, sie liegen leichter in der Reiterhand und sind gerade wie ein Lineal. Verschiedene Griffe, Farben, Verzierungen, Stärken, Längen, Gewichte und vieles mehr lassen Preise von fünf Euro bis fast in den dreistelligen Bereich zu und decken somit jeden Kundenwunsch ab. Aber auch hier gilt: Die Intention hinter einer Gerte hat sich nicht verändert.

Abschließend fiel mir ein ganz klassisches Beispiel aus dem Stall ein, was sich definitiv nicht verändert hat: Die Mistgabel! Früher wie heute einfach für gut befunden und keinen Grund gesehen, etwas abzuändern. Wird doch eigentlich Zeit, oder? Wie wäre es mit einem Gelgriff? Oder fehlt hier nicht auch noch der nötige Strass?

Abschließend würde ich behaupten, dass wir doch einige Produkte im Stallalltag nutzen, die sich nicht viel verändert haben. Im Reitsport wird vieles leichter, schöner und angenehmer gebaut und verwendet, die eigentliche Idee dahinter bleibt aber bestehen. Die genannten Beispiele sind sicher nicht die einzigen hierfür. Überlegt doch während der Stallarbeit mal, welche Produkte wohl wie aussahen früher und ob es sie überhaupt schon gab.

Bis Bald

Eure Theresa