Schon seit eh und je beschäftigen sich die Pferdebesitzer mit der Frage nach der besten Einstreu für die Pferdebox. Neben dem klassischen Stroh, gibt es heutzutage viele verschiedene Möglichkeiten, um sein Pferd bequem zu betten.

Die Einstreu ist das Fundament jeder Pferdehaltung und kann aber auch zur Quelle chronischer Erkrankungen mutieren, wenn es von schlechter Qualität ist. Sie muss nicht nur angenehm für’s Pferd sein, sondern auch saugstark und geruchsbindend. Neben diesen Kriterien, muss die Einstreu auch einfach zu misten und einfach und günstig zu entsorgen sein – ein echtes Allround-Talent eben.

Stroh

+ Regional zu beschaffen

+ Regt zum Fressen an und beschäftigt lange

- Benötigt viel Lagerfläche

- Sehr staubig

- Hoher Arbeitsaufwand

Trotz des großen Mistvolumens, hat sich das Stroh als komfortable Einstreu lange bewährt, da es sehr gut verrottet und man es einfach weiterverwerten kann. Im Vergleich schneidet das häufig verwendete Weizenstroh, welches auch gerne als Futterstroh genommen wird, noch am besten in der Saugfähigkeit ab. Dicht gefolgt vom Roggenstroh, das fast genauso gut Flüssigkeit aufnimmt, jedoch Bitterstoffe enthält, die den Pferden eher weniger schmecken. Das gern genutzte Gerstenstroh hat den Ruf staubanfälliger zu sein, während Haferstroh – das sich aufgrund seiner schlechten Saugkraft und des süßen Geschmacks vor allem als reines Futterstroh eignet – leicht Schimmel ansetzt. Staub, Schimmel- und Pilzsporen können die Pferdelunge schädigen. Stroh wird von Pferden auch gefressen und kann einen Teil des Raufutterbedarfs decken – allerdings können bei zu hoher Aufnahme Verstopfungskoliken drohen.

Hobelspne

+ Gute Bindung von Gerüchen

+ Gute Feuchtigkeitsaufnahme

+ Weniger Mist als Stroh

- Langsame Kompostierung

Die in Folie verpackten Hobelspäne lassen sich platzsparender – sogar im Freien - lagern. Der Nachteil, dass die Späne langsamer verrotten als Stroh, der Hauptgrund warum Landwirte Späne-Mist kaum annehmen, fällt nicht so sehr ins Gewicht, sodass die Vorteile wie die bessere Feuchtigkeitsaufnahme und das leichtere Misten voll zum Tragen kommen. Zudem sind keine Pilzsporen oder andere unerwünschte Pflanzenanteile enthalten - empfindliche Pferde können dadurch besser durchatmen.

Strohpellets

+ Geruchsbindend und entstaubt

+ Sehr gute Flüssigkeitsaufnahme (1kg kann bis zu 6 L Flüssigkeit aufnehmen)

+ Geringer Arbeitsaufwand

+ Geeignet für Biogasanlagen

- Grundeinstreu muss angefeuchtet werden, damit die Pellets aufquellen

- Kann in der ersten Zeit mit Futter verwechselt und so vom Pferd gefressen werden, bevor sie zertreten sind

Es handelt sich hierbei um zusammengepresste Strohhäcksel, welche entstaubt und durch Hitze keimfrei gemacht wurden. Misten geht mit den Pellets sehr einfach und zügig, da die Pferdeäpfel obenauf liegen und die nassen Stellen gut zu entfernen sind. Sie saugen den Urin sehr gut auf, allerdings bilden sich relativ schnell durchnässte Stellen. Das Mistvolumen ist sehr niedrig und die Entsorgung problemlos, da Strohprodukte schnell verrotten.

Leinenstroh

+ Enthält Bitterstoffe, damit die Pferde ihr Einstreu nicht fressen

+ Sehr saugfähig

+ Gründlich entstaubt

+ Besonders weich und gelenkschonend

+ Wird aus nachwachsenden Rohstoffen produziert

Diese aus Flachsstengeln hergestellte Einstreu ist staub- und schimmelfrei und daher besonders gut für Allergiker-Pferde geeignet. Es verfügt über eine sehr große Saugfähigkeit - so wird Ammoniak gebunden, der Geruch reduziert und das Stallklima verbessert. Leinenstroh ist für die Pferde zudem ausgesprochen bequem und hoch elastisch, so dass die Gelenke der Pferde geschont werden.  Durch die besondere Struktur unterliegt der anfallende Mist einem raschen und vor allem vollständigen biologischen Abbau (der Verrottungszeitraum beträgt in etwa 3 Monate) und stellt somit einen idealen Dünger mit neutralem pH-Wert dar.

Bis bald

eure Lena